Jede Marke kennt – neben dem Gründungsjahr – prägende Wegmarken. Dies gilt auch für impulse. Gegründet im Jahr 1980 wurde impulse 2013 im Zuge eines Management-Buy-outs aus dem Konzern Gruner+Jahr herausgelöst. Mit einem Mal war impulse ein inhabergeführter Mittelständler – und damit auf Augenhöhe mit tausenden kleinen und mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmern. Im Corona-Jahr 2020 entwarf das Team eine Unternehmensvision für das Jahr 2025, als Leitplanken für sämtliche strategische Entscheidungen. Diese drei wichtigen Jahre – 1980, 2013 und 2025 – haben wir in der „Komfortzone“ visualisiert. An den Wänden zeigen wir zudem sämtliche impulse-Cover von 1980 bis 2022.
Als impulse am 5. September 1980 als Unternehmermagazin mit einer 30-köpfigen Redaktion in Köln startete, gab es noch Telefone mit Wählscheiben und Schreibmaschinen. Es war die Zeit, als Commodore – zunächst in Japan – mit dem VC 20 erstmals einen erschwinglichen Heimcomputer vorstellte und rotierende 5,25-Zoll-Festplatten auf dem Markt kamen. Im Sommer war der US-amerikanische Fernsehsender CNN live geganen, und Apple wagte noch vor Weihnachten – zu einem Preis von 22 Dollar pro Aktie – den Börsengang. In Deutschland stürmten ABBA („The winner takes it all“) und Olivia Newton-John („Xanadu“) die Charts. In Danzig hatte sich Lech Walesa an die Spitze der streikenden Werftarbeiter gesetzt, was in die Gründung der Solidarność-Gewerkschaft mündete und eine Protestbewegung entstehen ließ, die schließlich den gesamten Osten erfassen sollte. In Deutschland herrschte im Herbst 1980 Wahlkampf: Franz Josef Strauß, CSU, forderte Bundeskanzler Helmut Schmidt, SPD, heraus.
Eine zweite Geburtsstunde der Marke war der Management-Buy-out am 9. Januar 2013 – der Neustart von impulse. Es ist das Jahr, als der wiedergewählte US-Präsident Barack Obama seine zweite Amtszeit beginnt, der chinesische Parteichef Xi Jinping auch zum Staatspräsident ernannt wird und sich Kanzlerin Angela Merkel nach der Bundestagswahl im Herbst auf eine große Koalition einlässt. Papst Benedikt XVI. überrascht, als er sein Amt niederlegt und Platz macht für den Erzbischof von Buenos Aires, Papst Franziskus. In Deutschland erregt die Gemüter, dass FC-Bayern-Präsident Uli Honeß als Steuerhinterzieher entlarvt wird. In München startet der Prozess um die rechte Terrorgruppe NSU – mit der Hauptangeklagten Beate Zschäpe. – Nach jahrelangen massiven Defiziten seiner Wirtschaftstitel („Financial Times Deutschland“, „Capital“, „impulse“, „Börse Online“, „Business Punk“) entscheidet sich der Gruner+Jahr-Vorstand, die Gruppe aufzulösen und nur noch „Capital“ und „Business Punkt“ weiterzuführen. Nach wochenlangen Verhandlungen gelingt es dem damaligen Chefredakteur Nikolaus Förster, impulse aus dem Konzern herauszulösen und mit seinem damals 20-köpfigen Team einen neuen Verlag aufzubauen. In diesem Moment verwandelte sich die Unternehmermarke, die bis dahin Teil eines Konzerns war, in einen inhabergeführten Mittelständler – mit weitreichenden Konsequenzen für die Firmenkultur, die Kundenbeziehungen und die Strategie.
Schon nach dem Neustart 2013 hatten zunächst die Geschäftsführung, Verlagsleitung und Chefredaktion eine Unternehmensvision geschrieben, die im zweiten Schritt vom gesamten Team weitergeschrieben und verabschiedet worden war. Sie beschrieb unsere – angestrebte – Situation am 18. Dezember 2020 und wurde zu einer wichtigen Orientierung in den schwierigen Jahren nach dem Management-Buy-out.
Im Verlauf des Jahres 2020 wurde es Zeit, sich erneut Gedanken über die Zukuft zu machen. Die alten Verlagsräume im Hamburger Industriehof waren zu diesem Zeitpunkt verwaist, kommuniziert wurde fast ausschließlich aus dem Homeoffice. Und doch war klar: Gerade in dieser Phase, in der viele Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt wurden, war es wichtig, sich über Weichenstellungen klar zu werden. Und so entwickelten wir im Herbst 2020, ein halbes Jahr nach Ausbruch der Corona-Krise, eine neue Unternehmensvision. Wir brauchten insgesamt 13 Workshops, mal im kleineren Kreis, mal mit dem gesamten Team, bis die neue fünfseitige Vision „impulse 2025“ feststand: die Grundlage unserer strategischen Entscheidungen.
In der Komfortzone haben wir den Text, der den 12. Dezember 2025 beschreibt, für jeden nachlesbar, mit Folie auf Plexiglas aufgebracht. Die Vision beschreibt nicht nur unsere Werte, unsere Firmenkultur und unser Geschäftsmodell. In den letzten Absätzen werden auch unsere „neuen Räume“ beschrieben – als „lebendiger Ort der persönlichen Begegnung, Wissensvermittlung und Inspiration“. Es gebe „viele Pflanzen“, lichtdurchflutete, helle Räume, Sofas und kleine Tische – mit vielen Vorträgen, Austauschrunden und Bar-Camps. „Es ist ein Ort, an dem man gern ist und der einen inspiriert. Wir bringen Menschen zusammen, feiern Ideen, kreatives Denken und neue Impulse.“