Storytelling-Basics: Die drei Zutaten für eine gute Geschichte

Wie Sie Geschichten finden, die Ihre Zuhörer brennend interessieren? Achten Sie auf die drei Basics des Storytellings: den Helden, einen Konflikt und die Botschaft. (Foto: BreakingTheWalls / www.photocase.com)
Wer eine mittelmäßige Story ausgräbt, kann mit Erzähltalent zwar Einiges wettmachen, am Ende bleibt die Geschichte vermutlich aber nicht hängen. „Zu fad“, „nicht spannend genug“, „zu erwartbar“, „zu normal“ – das sind Urteile, mit denen wir bei impulse täglich Themen ablehnen oder aufhören, Geschichten zu verfolgen, weil anderes spannender ist. Es sind Automatismen, die sich bei uns eingespielt haben, weil wir schon viele herausragende Geschichten aus unterschiedlichsten Branchen gehört, gelesen und selbst aufgeschrieben haben.
Die Wahrheit ist: Nicht nur Journalisten können einschätzen, ob eine Geschichte erzählenswert ist, ob Dramaturgie und Thema stimmen und die Story „funktioniert“, wie es im Schreiberjargon heißt. Eine Geschichte zu finden, lässt sich lernen. Klar ist das viel Arbeit. Aber je häufiger Sie sich die Zeit nehmen, um nach Storys in Ihrem Unternehmen zu suchen, desto routinierter werden Sie darin, diese Schätze zu heben.
Es ist ein bisschen wie mit dem Kochenlernen: Wahrscheinlich werden Sie nicht gleich zu Beginn ein Fünf-Gänge-Menü zaubern, aber Ihre Gäste werden Sie sicher nach ein, zwei Versuchen satt kriegen. Sie brauchen nur eine Anleitung, ein Rezept – und hier kommt es: Das sind die drei Grundzutaten für eine packende Geschichte:
Zutat 1: Der Held
Joseph Campbell, Mythenforscher aus den USA, hat bereits in den 1940er-Jahren die großen Geschichten und Erzählungen unserer Zeit analysiert und dabei festgestellt, dass sie fast alle einem bestimmten Muster folgen, das Campbell „The Hero’s Journey“ nennt – zu deutsch: Heldenreise. Jeder Hollywood-Film funktioniert nach diesem Prinzip. Der Grundgedanke der Heldenreise: Jede Geschichte hat eine Hauptfigur, die durch Höhen und Tiefen eines Abenteuers führt – den Helden. Das heißt im Umkehrschluss aber auch: Ohne Held keine Geschichte.
Nun fragen Sie sich sicherlich: Bin ich ein Held? Die Antwort lautet: Unbedingt! Denken Sie einmal zurück an Ihr bisheriges Unternehmerdasein. Wahrscheinlich mussten Sie schon die ein oder andere Herausforderung meistern – angefangen bei der Gründung über die erste Anschlussfinanzierung bis hin zum Turnaround. Campbell nennt solche Momente „den Ruf zum Abenteuer“. Heute würde man sagen: Sprung aus der Komfortzone. Solche Momente liefern Anhaltspunkte, um nach einer Geschichte zu graben.